Eigentlich hatten wir uns für einen Hafentag entschieden um Donnerstag Nacht in einem Stück nach Samsø zu segeln. Wie es dann aber immer so ist, die Windvorhersagen ändern sich. Nun sah es also für heute Nacht vielversprechend aus. Wir sind etwas aufgeregt, da es unsere erste Nachtfahrt wird. Außerdem ist Ballen, wo wir auf Samsø einlaufen wollen, immer voll und wir können noch nicht richtig absehen wann wir da sein werden.
Um 19 Uhr laufen wir aus und fahren durch den Fænø Fjord Richtung Stadt. Durch die Landabdeckung in dem schmalen Fjord machen wir kaum Fahrt, dafür sehen wir einige Tümmler und die Gegend ist wirklich hübsch. Wir haben es ja auch nicht eilig.
Aus dem kleinen Fjord kommend nimmt der Wind dann wieder zu und wir segeln Richtung „Den Gamle Lillibæltsbro“. Als wir dann auf die Nye Lillebæltsbro zugehen ist der Wind kurz ganz weg. Dafür werden wir wieder mit jeder Menge Tümmlern belohnt. Es scheint hier ein ergiebiges Jagdrevier zu sein. Bei weiterhin wenig Wind segeln wir an Fredericia vorbei und kommen langsam wieder in offene Gewässer. Bei 2kn Fahrt geht die Sonne unter.
Wir können leider keinen direkten Kurs segeln und kommen kaum voran. Trotzdem freuen wir uns riesig über diesen Segelabend.
Das Licht nach dem Sonnenuntergang ist toll und das Meer mangels Wind ganz ruhig.
Nach 2-3 Stunden langsamen Dümpeln kommt dann plötzlich der angekündigte Wind. Und da er noch etwas dreht, können wir nun einen direkten Kurs auf Samsø nehmen.
Mit ca. 6,5kn geht es richtig gut voran. Mit zunehmender Dunkelheit wird das Navigieren mangels Landmarken immer schwieriger. Wir fahren ohne Autopilot und müssen uns daher an den Kompass halten. Da ich keine Lust habe ständig auf die Kompassnadel zu achten, suche ich mir Sterne, an denen ich mich orientieren kann. Klappt soweit ganz gut, bis schließlich ein paar Wolken aufziehen.
Sobald das Leuchtfeuer von Samsø in Sicht kommt wird es wieder leicht, den richtigen Kurs zu halten.
Da es unsere ersten gemeinsame Nachtfahrt ist bleiben wir beide wach. Wir wollen nichts von diesem Törn verpassen. Und als langsam die Morgendämmerung beginnt und später dann die Sonne aufgeht, werden wir für unsere Anstrengungen belohnt. Es ist wirklich unglaublich schön in den Sonnenaufgang zu segeln.
Um kurz nach 7 Uhr morgens laufen wir in den Hafen von Ballen ein. Etwas zu füh um schon einen freigewordenen Platz zu ergattern und der Hafen ist extrem voll. Die Boote liegen hier in 8er!!! Päckchen von der Brücke.
Nach ca. 30 min ausharren an den Dalben haben wir Glück und bekommen einen Platz mit direktem Zugang zu Brücke. Alle sind kaputt aber zufrieden.